Die Brandenburger Landesregierung plant ab Februar auch für Kinder in den Kindertagesstätten ab dem vollendetem 1. Lebensjahr eine Corona – Testpflicht, zwei mal pro Woche, einzuführen. Wir haben das zum Anlass genommen, um den Verantwortlichen der Stadt und der Träger unsere gemeinsam mit dem Kreiselternrat aufgestellte Forderung (u.a.!) nach PCR – Lolli – Pooltests nochmals nahe zu bringen und zu erklären, warum wir diese Forderung, neben den anderen Forderungen unseres gemeinsamen Schreibens, für so wichtig halten. Anbei unser Schreiben und um alle Forderungen, welche wir mindestens für genau so wichtig halten, nochmal nachlesen zu können, noch mal unser Forderungsschreiben vom 15. November 2021.
Link zum RKI-Flyer zur Erklärung des PCR-Lolli-Pooltest
Cottbus, 10.01.2022
Wir als Cottbuser ElternvertreterInnen der Kindertageseinrichtungen und Horte haben uns Mitte November gemeinsam mit dem Kreiselternrat Cottbus (den ElternvertreterInnen aller Schulen) an Sie gewandt, mit der Bittezur Einführung von flächendeckenden PCR-Lolli-Pool-Testungen —> 1G-getestet für unsere Kinder! Sie sagten uns Ihre Unterstützung beim Abstimmungsprozess und den notwendigen Nachdruck unserer Forderungen beim Land zu. Daraufhin gab es einen Dialog mit Vertretern des Bildungsdezernats und Gesundheitsamtes Anfang Dezember – leider konnten wir uns nicht auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen.
Nun haben wir der Presse entnehmen können, dass eine Testpflicht in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung eingeführt werden soll. Wir möchten diesen Umstand zum Anlass nehmen, erneut die PCR-Lolli-Pool-Testung ins Gespräch zu bringen und bei Ihnen um deren Einsatz zu werben. Die Umsetzung der Testpflicht mittels Antigen-Schnelltests ist aus unserer Sicht eine unzureichende Lösung. Die Antigen-Schnelltests sind sehr fehleranfällig und scheinbar nicht Omikron-tauglich, was selbst die Geschäftsführung des Landkreistages aktuell zu bedenken gibt. Auch erkennen sie Infektionen deutlich später als die PCR-Lolli-Pool-Testung bzw. erst wenn die Indexperson schon ansteckend ist. Diese Umstände haben wir schon in dem gemeinsamen Gespräch ausgeführt.
Zudem entstehen aus unserer Sicht noch andere Probleme. Der Marktpreis der Antigen-Lolli-Tests, deren Anschaffung aufgrund der besseren Akzeptanz aus unserer Sicht im gesamten vorschulischen Bereich zwingend notwendig ist, unterliegt einer starken Dynamik. Teilweise sind die Preise durch die Einführung der 3G und 2G plus Regelungen um 50% gestiegen. Wenn nun alle Träger solche Tests beschaffen wollen, stehen sie in direkter Konkurrenz zueinander und die Preise werden weiter steigen. Eine Beschaffung der Schnelltests auf Ebene der Einrichtungen erhöht den Preis wegen geringerer Stückzahlen zusätzlich (bei größeren Stückzahlen sind oft Rabatte möglich) und eine Beschaffung auf Trägerebene erfordert eine zusätzliche Logistik. Selbst wenn die Beschaffung übergeordnet weiterhin über die Stadt Cottbus erfolgt, so zeigte sich in der Dezember-Bestellung, dass die erforderlichen Antigen-Lolli-Tests trotz möglicher Mengenrabatte keinen Zuschlag für alle Vorschulkinder erhielten. Die beschafften alternativen Antigen-Schnelltests per Nasenabstrich sind (mit hauchdünnem, instabilen Stäbchen und minimalster Watteschicht) absolut nicht kindgerecht, was die Testbereitschaft daheim bei vielen Familien reduzieren könnte – mit oder ohne Testpflicht.
Da uns offene und sichere Einrichtungen sehr wichtig sind und eine Durchseuchung unserer Kinder selbst bei milden Verläufen keine Option ist, schon allein weil noch nicht viel über die (langfristigen) Auswirkungen bekannt ist, ist es uns daher sehr wichtig, Sie erneut auf die sicherere und einfachere Alternative aufmerksam zu machen. Bei der PCR-Lolli-Pool-Testung liegt die Logistik und Beschaffung der Testmaterialien sowie die Logistik des Probentransportes und der Ergebnisübermittlung in der Hand der PCR-Labore. Sie sind darauf spezialisiert und bieten diesen Service nicht nur im Rahmen der Pandemie an. Nach Vertragsabschluss ist allein die Probengewinnung in Träger- bzw. Kitahand. Bei der PCR-Lolli-Pool-Testung muss weder geschultes Personal die Probenentnahme durchführen noch dafür anwesend sein. Die Kinder und BetreuerInnen können dies eigenständig in vertrauter Runde – z.B. im Morgenkreis – durchführen. Alle TeilnehmerInnen (Kinder & ErzieherIn) lutschen für ca. 30 Sekunden an einem stabilen Wattestäbchen.
Mehrere Bundesländer (u.a. Baden-Württemberg, Bayern) haben die PCR-Lolli-Pool-Testung etabliert. Auch in Brandenburg gibt es bereits erfolgreiche Modellprojekte, die eigeninitiativ in Kindertages-einrichtungen umgesetzt wurden. Allen voran ist hier die Kita Zwergenland e.V. in Glienicke/Nordbahn zu nennen, die seit Mai freiwillig zwei Mal in der Woche mit den Kindern und BetreuerInnen die PCR-Lolli-Pool-Testung erfolgreich durchführt. Die Akzeptanz der freiwilligen Tests steigerte sich bis November auf 100% der Kinder in dieser Einrichtung. Hier zeigt sich, dass mit dem passenden Testkonzept eine sichere Betreuung in den Kindertageseinrichtungen möglich ist.
Die flächendeckenden sowie krankheitsbedingten Schließungen der Einrichtungen müssen verhindert werden, denn unsere Kinder brauchen ihre sozialen Kontakte. Auch die BetreuerInnen unserer Kinder verdienen es, geschützt ihre Arbeit ausführen zu können. Mit der Einführung der Testpflicht soll daher die Sicherheit in der Kindertagesbetreuung erhöht werden. Warum dann also nicht die derzeit sicherste Variante zur frühen Erkennung einer Infektion wählen und gleichzeitig vom geringeren Aufwand profitieren? Und obendrein, entlastet dieser Testweg auch das Gesundheitsamt enorm, weil alle am PCR-Lolli-Pool-Test Teilnehmenden bei positiven Pool zeitgleich ihren individuellen PCR-Test über die Einrichtung erhalten und dies nicht über das Gesundheitsamt sowie die Testzentren gestemmt werden muss.
Wir können nur immer wieder betonen, dass wir für Rückfragen gern zur Verfügung stehen.
Mit freundlichen Grüßen